Die eindeutige Antwort lautet: Eventuell ja. Vielleicht. Kommt darauf an. Was bedeutet das? Wie so viele Maßnahmen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie ist die Frage nach der Auffrischimpfung für bereits vollständig geimpfte Menschen von der Politik aufgegriffen und in großem Stil breitgetreten worden, als es noch keine halbwegs gesicherten Erkenntnisse zur Sinnhaftigkeit gab. Das hat dazu geführt, dass nun alle möglichen Theorien kursieren, wer wann eine dritte Impfung bekommen soll. Darüber hinaus wird die so genannte Booster-Impfung in manchen Ländern (z. B. Israel) bereits zum Standard erhoben und die bisher als ausreichend angesehene zweifache Immunisierung nicht mehr als vollständiger Impfschutz anerkannt.
Immerhin konnte sich die Ständige Impfkomission nun (24.09.2021) zu einer Empfehlung für Risikopatienten durchringen, die wir bis zum Vorliegen neuer Erkenntnisse auch in unserer Praxis umsetzen werden:
- Alle Patienten mit einer durch Krankheit oder medikamentöse Therapie bedingten Immunschwäche sollen eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech, Moderna) erhalten.
- Der Zeitpunkt wird durch die Schwere der Immunschwäche bestimmt und liegt bei milden Einschränkungen bei sechs Monaten, bei schweren Einschränkungen bei vier Wochen nach Abschluss der Grundimmunisierung.
- Eine Empfehlung für Menschen, die nicht zu den Risikopatienten gehören (dies trifft auf die überwiegende Mehrzahl unserer Patienten unabhängig vom Lebensalter zu) wurde von der STIKO noch nicht getroffen, wird aber in der nächsten Zeit erwartet.
Um ein organisatorisches Chaos und weitere Verwirrung zu vermeiden, erfolgt die Gabe von Booster-Impfungen bis auf Weiteres ausschließlich auf Basis der genannten Empfehlungen.
Wie immer kann sich das alles ganz schnell ändern. Wenn das passiert, lesen Sie es auf unserer Website.